ABUS Laufkrane in einer Mehrzweck-Logistikhalle für Schwerlastgüter
Langsam fährt das Spezialfahrzeug der Spedition Hegmann (www.hegmann-transit.com) mit seiner schweren Fracht, einem Druckbehälter für BASF, auf das Gelände des Schwerlast-Terminals, wo es bereits erwartet wird. In der Logistikhalle wird der Druckbehälter vom LKW abgeladen, dort bearbeitet und gelagert. Der sichere und zuverlässige Transport großer und schwerer Güter mit einem Gewicht von bis zu 400t in Deutschland, Europa und weltweit – das ist das Spezialgebiet und auch die Leidenschaft der Hegmann Transit GmbH & Co. KG. Der in der 3. Generation familiengeführte Betrieb kann auf eine fast hundertjährige Geschichte zurückblicken: im Jahre 1920 gründete Karl Hegmann mit Pferd und Wagen das Unternehmen, die nachfolgenden Generationen bauten es in unterschiedlichen Sparten erfolgreich aus und stellten in einer zunehmend globalisierten Welt mit immer höheren Anforderungen an Logistik und Transport die Weichen für eine sichere Zukunft des Unternehmens. Heute sorgen über 100 hochqualifizierte Mitarbeiter an mehreren Standorten dafür, dass mit 120 Fahrzeugen (darunter sowohl Spezialfahrzeuge als auch Begleit- und Servicefahrzeuge) die Transportaufgaben der Kunden aus aller Welt erledigt werden. Dabei führt der Weg der Güter und Teile sowohl über die Straße als auch per Schiff übers Wasser. Durch die Kombination unterschiedlicher Transportwege ist mitunter die Zwischenlagerung dieser Güter erforderlich. Um dieser Anforderung nachzukommen, errichtete Hegmann im Jahre 2014 am Standort in Wesel ein Schwerlast-Terminal (www.schwerlast-terminal.de) mit zukünftiger Schiffsanbindung, in dem z.B. schwere Bauelemente wie Getriebe für Windkraftanlagen, aber auch lange Güter wie z.B. Rohteile für ICE-Waggons gelagert und verladen werden. Auch die Lagerung von Coils ist vorgesehen. Seit der Eröffnung dieses Terminals ist die Lagerkapazität der 3-schiffigen Halle nahezu kontinuierlich zu 100% ausgelastet.
Zum Entladen der LKWs bzw. zum Transport in der Halle setzt die Spedition Hegmann in Wesel auf ABUS Krananlagen, die in dem ca. 15 m hohen Gebäude installiert wurden. In den beiden äußeren Hallenschiffen verkehren jeweils zwei Zweiträgerkrane ZLK mit einer Traglast von 25 t – die Krane können einzeln und im Tandemverbund zum Heben von langen bzw. schweren Gütern betrieben werden. Jeweils ein Kran verfügt über ein zweites Hubwerk als separat verfahrbare Laufkatze und kann somit allein Langgut auch in Hallenquerrichtung transportieren. Im mittleren Hallenschiff sind zwei Laufkrane mit jeweils 80 t Tragfähigkeit installiert. Die Krane verfügen über zwei Hubwerke à 40 t Tragfähigkeit auf separat verfahrbaren Katzen und sind somit in der Lage, auch schwerste Güter im Tandembetrieb zu heben. Dazu sind auch diese Krane mit einer Tandemsteuerung ausgerüstet. Werden sowohl beide Krane als auch beide Hebezeuge im Tandembetrieb eingesetzt, kann die Last wie im Falle des Druckbehälters sicher an vier Punkten angeschlagen und transportiert werden.
Mit Hilfe einer exakt auf die Krane angepassten Schwerlast-Traverse können auch kompakte Lasten mit einem Gewicht bis zu 150 t mit einem Mittel-Lasthaken angeschlagen werden. Diese Traverse ist modular aufgebaut und kann im umgebauten Zustand auch an den 25 t Kranen in den äußeren Hallenschiffen verwendet werden. Einer der 80 t Krane verfügt über ein zusätzliches 12,5 t Hubwerk als Winkellaufkatze. Dieses Hubwerk ist als Windwerk ausgeführt und in der Triebwerksstufe FEM 3m eingestuft. Mit diesem Hubwerk, das in erster Linie für das Entladen von Coils aus Schiffen vorgesehen ist, kann lastabhängig eine Hubgeschwindigkeit von bis zu 30 m / min erzielt werden – hier zählt besonders die schnelle Geschwindigkeit.
Alle Krane verfügen über starke LED-Leuchten zur Ausleuchtung des jeweiligen Arbeitsbereiches. Die Bedienung der Krane erfolgt über die ABUS Funkfernsteuerung ABURemote Joystick. Dank der Funkfernsteuerung kann der Kranbediener die schweren Lasten von einem sicheren Standpunkt aus beobachten und in der Halle bewegen.
Für 2017 / 2018 ist die Verlängerung der Kranbahn des mittleren Hallenschiffes in den Außenbereich geplant. Sie wird dann über das Hafenbecken zur Be- und Entladung von Schiffen geführt. Hierbei wird es sich um eine an einem Pylon aufgehängte freitragende Stahlkonstruktion handeln. Diese eindrucksvolle Konstruktion wird zusammen mit den Kranen weithin sichtbar sein. Die ABUS Krane sind bereits für den partiellen Einsatz im Außenbereich vorbereitet: Regenschutzhauben aus witterungsbeständigem Kunststoff schützen Kranfahrmotoren, Schützkästen und Laufkatzen vor Witterungseinflüssen; ein Windmesssystem sorgt dafür, dass der Kranbetreiber bei auffrischendem Wind mittels einer gut sichtbaren Warnleuchte gewarnt wird und den Kran sichert bzw. in die Halle zurückfährt. Die Krane sind zudem mit einem besonderen Lacksystem als Korrosionsschutz für den Betrieb im Freien versehen.