ABUS Laufkrane in neuer Fertigung von AP&T in Schweden
Formen, Pressen, Härten – vom Formling zum Metallbauteil
Das in Schweden ansässige Unternehmen AP&T (www.aptgroup.com) ist ein Spezialist in der Metallumformungsindustrie und entwickelt, produziert und vermarktet Automatisationsanlagen, Pressen und komplette Fertigungslinien. Hauptabnehmer dieser Produkte sind Kunden in der Automobilindustrie und Hersteller in den Branchen Weißwaren / Haushaltgeräte und Klimaanlagen, aber auch sonstige Fertigungsbetriebe, die in ihrem Produktionsprozess Bleche umformen müssen. Das Unternehmen verfügt über insgesamt drei Produktionsstätten (davon 2 in Schweden und 1 in Italien), in denen über 400 Mitarbeiter die Produktion, den Verkauf und den weltweiten Vertrieb sicherstellen. Ein Großteil der hergestellten Maschinen kommt außerhalb Schwedens zum Einsatz: über eigene Vertretungen bzw. über Vertriebs- und Servicegesellschaften in mehr als 20 Ländern wird eine Exportquote von ca. 80% erzielt.
Neubau einer Fertigung in Ulricehamn
Beim Bau einer neuen Fertigungsstätte in Ulricehamn in Västra Götaland im Süden Schwedens entschied sich AP&T für ABUS Laufkrane, die durch die JJ-Gruppen (www.jjgruppen.se), der schwedischen Untervertretung der ABUS Kransystem (www.abus-kransystem.se), geliefert wurden. Die neue Halle mit einer Produktionsfläche von 10.000 m² ist doppelt so hoch wie die alte Fertigung in Blidsberg und stellt damit die bisher größte Investition in der Unternehmensgeschichte dar. „AP&T hat uns bereits früh im Planungsprozess kontaktiert, denn die Auswahl der Hebetechnik beeinflusste die Auslegung des gesamten Gebäudes“, erläutert Dan Forsell, Verkaufsingenieur bei JJ-Gruppen in Kungsbacka. Der neue Unternehmensstandort wird nun zum Hauptfirmensitz und umfasst die Abteilungen AP&T Advanced Automation, AP&T Tooling Solution sowie eine Testeinrichtung für Werkzeuge. JJ-Gruppen hat 14 Krane mit einer Tragfähigkeit zwischen 1 und 32 t geliefert und in der neuen Fertigung montiert.
Die Automobilindustrie gibt das Tempo vor
Durch die Suche nach immer leichteren, robusteren und energieeffizienteren Metallbauteilen in der Automobilindustrie ist das sogenannte Presshärten zu einer immer wichtigeren Technologie gereift. Dabei wird ein erwärmter Formling in einer hydraulischen Presse geformt und sofort gekühlt. Für diesen Prozess werden pro Teil nur etwa 5 Sekunden benötigt. Neue und strengere Auflagen in den Bereichen Sicherheit und Umwelt führen zudem in Zukunft zu immer höheren Anforderungen an pressgehärtete Bauteile. „Wir gehen von einer Produktionssteigerung von 50% in den nächsten drei Jahren aus, und das Presshärten wird den größten Anteil an diesem Zuwachs ausmachen“, sagt Roger Johansson, Produktionsleiter bei AP&T.
Mit ABUS gut für die Zukunft aufgestellt
AP&T aktuelles Produktfolio umfasst eine breite Palette und kann somit unterschiedlichste Branchen und Kunden bedienen: von der Automobilindustrie bis hin zu Herstellern von Haushaltsgeräten, Klimaanlagen, Feuerlöschern, Filtern und Wämeaustauscherplatten. Ein Werkzeug zum Presshärten wiegt zwischen 10 und 20 t und kann Maße von 2,5 x 2 m annehmen, was höchste Anforderungen an die Hebezeugtechnik stellt. Für die größten Lasten kommt bei der Herstellung dieser Werkzeuge bei AP&T ein Zweiträgerlaufkran ZLK mit einer Spannweite von 32,6 m zum Einsatz, der mit zwei identischen Zweischienenkatzen mit einer Tragfähigkeit von je 32 t ausgestattet ist, so dass eine Last angehoben und auch gedreht werden kann. Acht weitere Zweiträgerlaufkrane mit Spannweiten zwischen 7,5 m und 32,6 m und Tragfähigkeiten zwischen 8 und 16 t sowie ein Einträgerlaufkran ELK (Spannweite 17,1 m / Tragfähigkeit 12,5 t) werden in unterschiedlichen Produktionsschritten eingesetzt. Allen gemeinsam ist der Betrieb durch eine Funkfernsteuerung. Im Mess- und Testraum werden kleinere Lasten zwischen 1 und 3,2 t mit Einträgerlaufkranen des Typs ELV und DLVM bewegt. Bei beiden Krantypen bestehen die Kranträger aus robusten Walzprofilen, wohingegen bei Zweiträgerkranen und Einträgerlaufkranen ELK ein geschweißter Kastenträger gebaut wird. Die Deckenlaufkrane DLVM zeichnen sich dank der direkt unter der Hallendecke montierten Kranbahn durch eine optimale Ausnutzung der vorhandenen Hallengeometrie aus – sowohl bei der Hallenbreite durch günstige Katzanfahrmaße als auch bei der Hallenhöhe durch eine verbesserte höchste Hakenstellung. „Wir haben mit drei potentiellen Lieferanten verhandelt, haben uns aber für ABUS entschieden, was sicher auch teilweise darauf zurückzuführen ist, dass wir schon eine sehr gute Erfahrung sowohl mit den ABUS Produkten als auch mit dem Service durch die JJ-Gruppen gemacht haben. Wir sind damit für die weltweit steigende Nachfrage nach pressgehärteten Teilen, aber auch bei Anlagen für Nischenprodukte sehr gut aufgestellt“, fasst Roger Johansson die aktuelle Unternehmenssituation zusammen.